Nachdem in den Wochen vor Schützenfest das Wetter sich von seiner besten Seite zeigte, wurden die Prognosen für das Schützenfestwochenende vom 17.06.11 bis 19.06.11 deutlich schlechter. Nichtsdestotrotz versammelten sich zahlreiche Schützen am Freitag um 16:00 Uhr an der Schützenhalle. Trockenen Fußes holte man die amtierenden Majestäten Schützenkönig Rolf Zoppe und Jungschützenkönig Felix Kordes ab und marschierte, begleitet vom Musikverein Rahrbach, zur Vogelstange auf der Hardt.

Zunächst konnten die Jungschützen ihr Können beim Schießen auf den vom Vogelbauer David Streletz gebauten Vogel zeigen. Mit nur 42 Schuss stand am Ende mit dem 22 jährigen Marcel Faust, dessen Vater 1985 auch schon Jungschützenkönig gewesen war, ein strahlender Sieger fest. Seine Mitkonkurrenten Tim Müller, Florian Braun und Daniel Schmies hatten das Nachsehen. Zu seiner Königin wählte der Dachdecker seine Freundin Jennifer Hellner.

Zügig ging es mit dem Schießen auf den Königsvogel weiter. Im ersten Durchgang zeigten die Offiziere ihre Treffsicherheit. Der erste Zugoffizier Hartmut Picker sicherte sich den Apfel, Fahnenoffizier René Schmies schoss das Zepter und die Krone ging an den zweiten Zugoffizier Jürgen Nolte. Nach dem ersten Durchgang zeigte sich sofort, wer sich dieses Jahr die Königskette gerne umgehängt hätte. Gleich drei Bewerber schritten zum Schießstand um einen spannenden und kurzen Wettkampf auszutragen. Musste sich Martin Müller noch eine Woche vorher mit dem 2ten Platz in seiner Altersklasse beim Marathon in Salzkotten zufrieden geben, so konnte er sich dieses Mal als Sieger feiern. Mit dem 55ten Schuss versetzte er den von Joachim Hatzfeld gebauten Aar den Todesstoß und ließ die Königsträume von Michael Stahl und Dietmar Bertram platzen. Zu seiner Mitregentin erkor sich der Maschinenbauingenieur seine Frau Maria. Nach der Königsproklamation auf der Hardt ging es dann doch noch trockenen Fußes wieder zurück zur Schützenhalle. Am Abend spielte die Rahrbacher Tanzkapelle auf und es wurde ein vergnüglicher Abend, den nach unbestätigten Meldungen zufolge noch einige Nachtschwärmer in der Hütte unseres 1ten Vorsitzenden ausklingen ließen.

Als am Samstag um 16:00 Uhr der Festzug von der Schützenhalle startete, waren noch einige Regenschirme im Zug zu sehen, doch das Wetter zeigte sich dann doch noch von seiner besten Seite. Die Sonne kam heraus, als der Zug am Königshaus ankam. Unter den Klängen der Rahrbacher Blasmusik, den Musikern vom Negertal und dem Tambourkorps Altenhundem marschierte der Zug durch das Dorf um an der Kirche angekommen den Kranz am Ehrenmal abzulegen. Zurück in der Halle angekommen gaben die Musiker von Altenhundem und Negertal noch einige Stücke zum Besten, bevor um 18:30 Uhr der Kindertanz begann. Das es sich dieses Jahr um ein tanzfreudiges Königspaar handelte, konnte man schon erahnen als erstmals eine ganz spontane Polonäse, an der auch viele Schützenfestbesucher teilnahmen, von Martin und Maria sowie der Jungkönigin Jennifer angeführt wurde. Dirigiert wurde dies vom Jungkönig Marcel. Am Abend spielte die Rahrbacher Tanzmusik auf und spielte bis spät in die Nacht.

Der Sonntagmorgen begann traditionell mit der Schützenmesse gestaltet von der Rahrbacher Musik um 9:00 Uhr. Mit den Klängen von Tochter Zion ging es aus der Kirche. Damit alle Schützen auch textsicher waren, hatte zuvor Pastor Böckelmann noch den Liedtext dazu verteilen lassen. So ausgerüstet marschierten die Schützen wieder in Richtung Schützenhalle. Dort konnte man, gestärkt durch ein Frühstück, den Frühschoppen beginnen. In dessen Verlauf konnten folgende Mitglieder für ihre langjährige Treue geehrt werden: für 25 Jahre Vereinszugehörigkeit Hartmut Picker, Gerhard Groß und Frank Schmies, für 60 Jahre Willi Löcker. König vor 25 Jahren war Reiner Löcker mit seiner Frau Birgit und ganze 50 Jahre ist es her als Josef Japes den Vogel schoss. Im weiteren Verlauf wurden der von Oskar Pöppelmann gestiftete Rehbock und weitere Sachpreise verlost. Da Jubelkönig Reiner Löcker zugleich auch 1ter Vorsitzende der Rahrbacher Musik ist, ließ er es sich nicht nehmen und spendierte seinen Musikern eine Runde Kettenkarussell. Einmalig dürfte allen Besuchern unseres Festes der Anblick aller Musiker auf dem Karussell sein, die dann auch noch das Fliegerlied anstimmten. Folgerichtig war es, dass sie auch noch eine Zugabe geben mussten. Keine Frage – die Musik aus Rahrbach zeigte sich besonders gut aufgelegt und hatte einen gehörigen Anteil daran, dass dieses Jahr ein schönes, gelungenes und harmonisches Schützenfest, das erst am späten Nachmittag sein Ende fand, gefeiert werden konnte.